Unsere Klinik für Geriatrie / Altersmedizin

Die Klinik für Altersmedizin ist eine der größten Fachabteilungen im KHEHST. Hier können 50 Patienten stationär und in der Tagesklinik 22 teilstationär versorgt werden.

Chefärztin Anastasia Karali:
„Wir kümmern uns nicht nur um die Symptomatik der Hauptkrankheit, sondern auch um die Mobilität, die Seele, die Psyche und die soziale Lebenslage.“

In der Geriatrie werden Menschen ab etwa 70 Jahren versorgt, die an mehreren, oft chronischen Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium und/oder psychischen Erkrankungen wie Depression oder Demenz leiden. Fast immer liegt zudem eine eingeschränkte Mobilität vor, dazu kommen soziale Problematiken wie Vereinsamung oder Unterernährung. Die Aufenthaltsdauer ist deshalb häufig länger als auf anderen Stationen.

Kombinierte medizinische und therapeutische Versorgung direkt auf Station

Der Vorteil einer geriatrischen Versorgung liegt darin, dass die abgestimmte ärztliche und therapeutische Versorgung direkt zum Patienten kommt. Wir arbeiten eng mit Kollegen beispielsweise der chirurgischen oder internistischen Abteilung zusammen.

Die Station ist so ausgestattet, dass sie genau zu den Bedürfnissen unserer Patienten passt: Bilder an den Zimmertüren erleichtern die Orientierung, Therapieräume befinden sich auf Station und bedeuten kurze Wege.

Unsere Pflegekräfte und unsere Therapeuten sind im Umgang mit älteren Menschen besonders geschult und verfügen über spezielle Qualifizierungen.

Körper und Seele behandeln

Das Wichtigste ist: Wir nehmen uns Zeit für die uns anvertrauten Menschen und begegnen ihnen, die sich oft in der letzten Lebensphase befinden, mit Empathie und Einfühlungsvermögen.

Unser Ziel ist es, zu erkennen, was in dieser Phase des Lebens für jeden einzelnen wichtig, möglich und realistisch ist. Schaffen wir es, den Patienten mit Therapie- und Rehamaßnahmen für mehr Selbständigkeit zu mobilisieren? Braucht der Patient vor allem Zuwendung? Trauert er um einen verlorenen Angehörigen? Ist der Patient kognitiv eingeschränkt und braucht Hilfe, gibt es ungeklärte bürokratische Probleme, die ihn belasten? Auch solche Faktoren spielen im Behandlungskonzept eine große Rolle.

Eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen oder dem Sozialdienst ist deshalb selbstverständlich.

Interview mit Dr. Anastasia Karali

seit Oktober 2023 Chefärztin der Klinik für Altersmedizin am Krankenhaus Eisenhüttenstadt

 

Frau Karali, warum sind Sie Altersmedizinerin geworden?

Ich arbeite seit vielen Jahren als Ärztin und immer wieder sehen wir entweder in der Rettungsstelle oder auf den Stationen eines Krankenhauses, dass die Mehrheit der Patienten über 70 Jahre alt ist. Multimorbide Patienten, die besondere Hilfe und Aufmerksamkeit brauchen, um medizinische Versorgung und gute Lebensqualität gewährleisten zu können. Das hat mich zum Umdenken gebracht. Ich will diesen Patienten helfen, soweit es möglich ist, und als Geriaterin habe ich diese Chance.

Was ist Ihnen für Ihre Arbeit in der Geriatrie besonders wichtig?

Unsere Aufgabe in der Geriatrie ist es, alle Aspekte des Lebens unserer Patienten kennenzulernen und zu berücksichtigen. Wir versorgen nicht nur eine Krankheit, wir nehmen auch den Zustand der Seele, der Psyche wahr: Wie ist sein Gedächtnis? Hat er Angehörige und ist er zu Hause gut versorgt? Hat er noch Kontakt zu anderen Menschen oder ist er nur allein in seiner Wohnung, weil er nicht mehr laufen kann?

Was können Sie in so einem Fall tun?

Wir können manchmal sehr praktisch helfen. Wenn die Angehörigen weit weg wohnen und den Patienten im Krankenhaus besuchen möchten, stellen wir, wenn er das möchte, ein extra Bett ins Zimmer, damit er dort übernachten kann. Das machen wir sehr oft, besonders für palliative Patienten. Grundsätzlich ist die Zusammenarbeit mit Angehörigen und dem Sozialdienst sehr wichtig.

Wie geht es für Ihre Patienten nach dem Aufenthalt in der Geriatrie der weiter?

Viele erleben bei uns einen Motivations- und Entwicklungsschub oder schaffen es, dass sie nach Hause, in eine Pflegemaßnahme oder in die Reha entlassen werden können. Wenn das Leben jedoch tatsächlich zu Ende geht, können wir unmittelbar eine Palliativbehandlung bei uns im Hause anschließen. Auch dafür haben wir entsprechend qualifizierte Fachärzte und Pflegekräfte.

Wie wichtig ist die Klinik für Geriatrie im Gesamtbild des KHEHST?

Sie ist sehr wichtig. Der Bedarf ist groß, denn wir werden immer älter. Und fragiler. Eine gute Altersmedizin ist die Medizin der Zukunft, weil sie den Bedürfnissen der neuen alten Generation gerecht wird.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in Eisenhüttenstadt setzen?

Wir brauchen eine gute Zusammenarbeit mit ambulanten Einrichtungen, niedergelassenen Ärzten, Therapeuten, Pflegeeinrichtungen, Hospiz und SAPV Praxis / spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Anfang 2024 wollen wir die Tagesklinik in Guben wiedereröffnen, auch in Beeskow ist zeitnah eine Tagesklinik geplant.

Umfassende Informationen zu den Leistungen unserer Klinik für Geriatrie finden Sie hier.